Lohnt sich die Ergo Rente Balance?

Der Ergo Rente Balance Vertrag im Test: Ist diese Rentenversicherung tatsächlich als Altersvorsorge geeignet? Welche Summe wird am Ende der Laufzeit tatsächlich ausgezahlt? Lohnt sich dieser Vertrag überhaupt? Wir berichten über unsere Erfahrungen mit den Kosten des Ergo Vertrages.

Das Wichtigste in Kürze

Schauen Sie sich das Video an oder lesen Sie den folgenden Blogartikel.

Einleitung in die Vertragsprüfung

Kann ich mich auf die Ergo Rente Balance verlassen?

Mit genau dieser Frage ist ein Kunde auf uns zugekommen und legte uns sein konkretes Vertragsangebot zur Prüfung vor.

Wenn auch Sie sich derzeit mit dieser Frage beschäftigen, dann soll Ihnen dieser Blogartikel zur Orientierung und zum besseren Verständnis verhelfen. Beachten Sie jedoch bitte, dass individuelle Parameter dazu führen können, dass Ihre konkrete Angebots- oder Vertragsprüfung anders ausfallen kann. Wir wollen mit diesem Blogartikel weder den Versicherer noch geprüften Tarif pauschal kritisieren, sondern sind bemüht, objektiv und sachlich ausschließlich das uns vorliegende Angebot in seiner individuellen Zusammensetzung transparent zu prüfen.

Wenn Sie ebenfalls eine konkrete Überprüfung Ihres Angebots oder bestehenden Vertrages wünschen, können Sie sich kostenfrei und unverbindlich bei uns melden.

Bevor wir die Details des Angebotes der Ergo Rente Balance prüfen, gilt es einige grundsätzliche Punkte zu erwähnen, die eine gute Altersvorsorge auszeichnen:

Rendite:
Achten Sie darauf, dass Ihre Altersvorsorge eine hohe, realistisch zu erwartende Rendite für die Zukunft hat.

Kosten:
Berücksichtigen Sie, dass sämtliche Kosten Ihre Rendite schmälern und diese daher möglichst klein ausfallen sollten.

Weitere renditemindernde Einflussfaktoren:
Je nach Anlageform müssen Sie immer eine Reihe weiterer negativer Faktoren berücksichtigen, welche Ihre Rendite reduzieren. Diese sollten Sie kennen und von Beginn an miteinkalkulieren.

Steuern:
Nutzen Sie die gesetzlichen Möglichkeiten der Steuerreduzierung für einen hohen Zinseszinseffekt.

Inflation:
Unterschätzen Sie die negativen Auswirkungen durch die Inflation nicht – schützen Sie Ihr Kapital.

Wenn Sie insbesondere diese aufgeführten Punkte beachten, haben Sie eine hohe Chance, dass Ihr investiertes Kapital sich unterm Strich auch tatsächlich vermehrt.

Stammdaten der Vertragsprüfung

Dem uns vorliegendem Angebot entnehmen wir einen monatlichen Beitrag von 400 Euro ohne einen anfänglichen Anlagebetrag. Die angenommene Beitragszahldauer erstreckt sich über die gesamte Vertragslaufzeit von 25 Jahren. Eine dynamische Beitragsanpassung ist nicht gewünscht. Das Alter des Versicherungsnehmers bei Vertragsbeginn beträgt 42 Jahre und der Renteneintritt ist mit 67 Jahren geplant. Bei gleichbleibender Beitragszahlung über die gesamte Vertragslaufzeit werden somit 120.000 Euro investiert. Zuzahlungen während der Vertragslaufzeit sowie Beitragsänderungen sind nicht berücksichtigt.

Um herauszufinden, ob sich ein Vertrag wirklich für Sie lohnt, gilt es zunächst die realistische Durchschnittsrendite (vor Kosten und Steuern) für die Zukunft zu ermitteln.

Die Entwicklung einzelner Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder auch Fonds sind nicht vorhersehbar. Um eine professionelle Bewertung einer Anlage darstellen zu können, ist es daher wichtig, noch eine Ebene tiefer zu blicken. Das bedeutet, dass zunächst geprüft werden muss, auf welche Renditequellen die Anlage zurückgreift, also in welche Assetklassen (sogenannte Anlageklassen) eine Geldanlage investiert.

Stoßen wir dabei zum Beispiel auf eine Anlage mit einem hundertprozentigen Aktienanteil, verwenden wir die langfristig zu erwartende Rendite des Aktienmarktes von durchschnittlich neun Prozent pro Jahr.

Über diese “Marktrenditen” in den verschiedenen Anlageklassen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Forschungsarbeiten, auf welche wir zurückgreifen. Einschlägige Literaturnachweise finden Sie am Ende dieses Artikels.

Ausgehend von der Marktrendite, also der langfristig auch für die Zukunft anzunehmenden Entwicklung, werden anschließend die verschiedenen Kostenarten (wie zum Beispiel Vertragskosten und Fondskosten, der/des jeweils verwendeten Fonds) und die weiteren renditemindernden Faktoren abgezogen, um somit eine realistisch zu erwartende Kundenrendite zu ermitteln.

In den uns vorliegenden Angebotsunterlagen zur Ergo Rente Balance ist ersichtlich, dass 100 Prozent der Beiträge in den DWS Top Dividende Fonds fließen. Bei diesem Fonds handelt es sich um einen Aktienfonds mit einem Aktienanteil von fast 100 Prozent. Wir kalkulieren daher mit einer Wertentwicklung des Welt-Aktienmarktes von 9 Prozent pro Jahr – vor Kosten und Steuern (Marktrendite). Davon ausgehend sind die verschiedenen renditemindernden Faktoren abzuziehen, um eine realistische durchschnittliche Kundenrendite zu ermitteln.

Wenn Sie noch mehr über die Grundlagen einer finanzmathematischen Prüfung erfahren möchten, finden Sie unter diesem Artikel einen Link zu einem separaten Blogartikel, der ausschließlich dieses Thema behandelt.

Kosten im Vertrag

Im nächsten Schritt müssen die verschiedenen Kostenarten recherchiert werden, welche Ihre Rendite maßgeblich reduzieren. Darunter fallen unter anderem die Kosten des Versicherers und der Fondsanlage, welche zu unterschiedlichen Zeitpunkten direkt aus dem Vertragsguthaben entnommen werden. Die weiteren renditemindernden Faktoren fallen zwar nicht direkt in die Kategorie der Kosten und werden damit nicht aus dem Vertragsguthaben bezahlt, jedoch sind diese ebenfalls zu berücksichtigen, da sie unmittelbaren Einfluss auf die Rendite und damit auf Ihr investiertes Kapital haben.

Zusammenfassung der Kosten:
– Kosten der Ergo: 16.020,00 Euro
– Kosten der Kapitalanlage: 66.128,88 Euro
(Dies beinhaltet sowohl die Fondskosten als auch die weiteren reditemindernden Faktoren.)

 

(Auszug aus dem uns vorgelegten Vertragsangebot der Ergo Rente Balance, in dem wir die recherchierten Kosten in Rot hinzugefügt haben)

Die unterschiedlichen Kostenarten des Versicherers während der Beitragszahldauer sind aus der Grafik zu entnehmen. Folgende Kostenarten sind dabei zu berücksichtigen:

Alpha-Kosten
Hierbei handelt es sich um die Abschluss- und Vertriebskosten, welche in der Regel über die fünf Jahre (60 Monate Tilgungszeit) dem Vertragsguthaben entnommen werden. Diese werden je nach Vermittlertyp (Versicherungsmakler, Versicherungsvertreter etc.) bis zu 100 Prozent als Provision an den Vermittler ausgezahlt. Zur Berechnung wird dabei der Jahresbeitrag mit den Jahren der Beitragszahldauer multipliziert und gegebenenfalls eine anfängliche Zuzahlung addiert (die sogenannte Bewertungssumme). Bei besonders langen Vertragslaufzeiten werden bei der Berechnung der Bewertungssumme die Jahre begrenzt, je nach Versicherer 30 bis 50 Jahre.

Dynamische Anpassungen (zum Beispiel automatische fünf Prozent pro Jahr) und Beitragserhöhungen während der Vertragslaufzeit erhöhen die Bewertungssumme. In solch einem Fall wird bei der Berechnung der neuen Bewertungssumme davon ausgegangen, dass der Erhöhungsbetrag bis zum Ende der Beitragszahldauer investiert wird. Der zusätzliche durch die Beitragserhöhung entstehende Jahresbetrag wird hierbei mit den in der Zukunft liegenden Beitragsjahren multipliziert. Hierbei werden jedes Mal zum Zeitpunkt der Erhöhung erneute Abschluss- und Vertriebskosten berechnet.

Jede Zuzahlung während der Vertragsdauer löst ebenfalls erneute Abschluss- und Vertriebskosten aus – in der Regel wie bei einem Einmalbeitrag.

Bei vorzeitiger Beitragsreduzierung oder vollständiger Beitragsfreistellung innerhalb der Tilgungszeit werden Ihnen die noch ausstehenden Abschluss- und Vertriebskosten nicht weiter berechnet. Bereits berechnete Kosten werden Ihnen jedoch nicht zurückerstattet. Nach Ablauf der Tilgungszeit findet keine Reduzierung mehr statt, da Ihnen die Abschluss- und Vertriebskosten bereits vollständig berechnet wurden.

In unserem Vertragsangebot der Ergo Rente Balance haben wir eine Bewertungssumme von 120.000 Euro und Alpha-Kosten von 2,5 Prozent ermittelt.

400 Euro x 12 Monate = 4.800 Euro Jahresbeitrag x 25 Jahre Beitragszahldauer

120.000 Euro x 2,5 Prozent

= 3.000 Euro Alpha-Kosten verteilt auf 60 Monate

(Unberücksichtigt zukünftiger Beitragsänderungen oder Zuzahlungen)

Beta-Kosten
Die Höhe dieser Kosten hängt von den Beiträgen ab und wird einmalig unmittelbar nach jeder Beitragszahlung dem Vertragsguthaben entnommen. Diese Kostenart gehört zu den Verwaltungskosten eines Versicherungsvertrages. Viele Versicherer unterscheiden hier zwischen laufenden Beiträgen, einmaligen Anfangsinvestitionen und während der Vertragslaufzeit durchgeführte Zuzahlungen. Einige Versicherer verwenden für die Berechnung dieser Kostenart eine Staffel, welche oftmals dazu führt, dass die Beta-Kosten sich über die Vertragslaufzeit reduzieren.

Vorzeitige Beitragsreduzierung oder Beitragsfreistellung führen dazu, dass die Beta-Kosten ab dem Zeitpunkt der Reduzierung angepasst werden. Nachteilig für Sie hierbei ist, wenn Ihnen aufgrund der Staffelberechnung in den ersten Jahren verhältnismäßig hohe Beta-Kosten berechnet werden und Sie als Kunde von der späteren Reduzierung nur teilweise oder gar nicht profitieren.

Einige Versicherer beteiligen Ihre Kunden an den Überschussbeteiligungen, wodurch die Beta-Kosten reduziert werden.

Achtung: Die Überschüsse werden jährlich neu festgelegt und sind nicht garantiert. Sie könnten also auch bereits nächstes Jahr für die gesamte Restlaufzeit des Vertrages komplett entfallen!

In unserem Vertragsangebot der Ergo Rente Balance haben wir bei jedem Monatsbeitrag von 400 Euro Beta-Kosten in Höhe von 10,85 Prozent ermittelt.

400 Euro x 10,85 Prozent = 43,40 Euro x 12 Monate x 25 Jahre Beitragszahldauer

= 13.020 Euro Beta-Kosten über die gesamte Vertragslaufzeit

(Unberücksichtigt zukünftiger Beitragsänderungen oder Zuzahlungen)

(Auszug aus den wesentlichen Anlegerinformationen des DWS Top Dividende Fonds)

Die Kosten der Kapitalanlage, also des Fonds, entnehmen wir dem Ausschnitt aus den “Wesentlichen Anlegerinformationen”. Zu unterscheiden sind dabei folgende Kostenarten:

Ausgabeaufschläge und Rücknahmeabschläge

Diese Kostensätze fallen einmalig bei jeder Einzahlung beziehungsweise Entnahme an und stellen oftmals die Vergütung für einen Bank- oder Anlageberater dar. Sie werden teilweise direkt von der Investitionssumme abgezogen oder müssen separat von Ihnen bezahlt werden. Irreführend kann dabei die Berechnungsmethode sein, da diese zu unterschiedlichen Kosten führt. Unter gewissen Voraussetzungen werden diese Kosten gelegentlich rabattiert oder entfallen komplett. Oftmals sind dann jedoch die laufenden Kosten eines Fonds höher, was sich bei einer längeren Laufzeit erheblich negativer auswirkt als der Kostenvorteil durch den Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. In den meisten versicherungsgebundenen Altersvorsorgeverträgen entfallen diese Kostenarten jedoch komplett und sind daher nicht zu berücksichtigen.

Laufende Kosten
Die laufenden Kosten werden von der Kapitalanlagegesellschaft direkt aus dem Fondsguthaben genommen. Die Höhe der laufenden Kosten kann ohne Ihre Zustimmung angepasst werden. Sie werden nicht aktiv darüber informiert, sondern können lediglich nach dem Ablauf eines Geschäftsjahres auf Eigeninitiative recherchieren, wie hoch die prozentualen Kosten auf Ihr Fondsguthaben in letzten Jahr waren. Ebenso wie die Gamma-Kosten steigt auch hier über die Dauer der Vertragslaufzeit die Berechnungsgrundlage. Die laufende Beitragszahlung, dynamische Anpassungen, Zuzahlungen und Verzinsung bilden damit über die Jahre eine immer höhere Berechnungsgrundlage. Der prozentuale Kostensatz bewirkt daher eine oftmals stark steigende Kostengröße, welche aus dem Fondsguthaben berechnet wird.

In den wesentlichen Anlegerinformationen des DWS Top Dividende Fonds, welcher in unserem Vertragsangebot der Ergo Rente Balance hinterlegt ist, finden wir jährliche laufende Kosten in Höhe von 1,45 Prozent, die auf das jeweils gesamte Fondsguthaben berechnet werden. Aufgrund der nicht vorhersehbaren Fondsentwicklung ist es nicht möglich, die laufenden Fondskosten für die Zukunft exakt zu beziffern. In unserer finanzmathematischen Prüfung sind wir daher von der Annahme einer gleichbleibenden Fondsentwicklung und ohne mögliche Änderungen der laufenden Fondskosten ausgegangen.

Bei diesen Faktoren handelt es sich nicht direkt um Gebühren, welche Ihnen als Kunde berechnet werden. Sie sind jedoch zwingend zu berücksichtigen, weil sie einen direkten Einfluss auf Ihre Rendite und damit auf Ihr Kapital haben. Die Höhe dieser Faktoren wird durch die Anlagestrategie beeinflusst, daher ordnen wir diese zum besseren Verständnis den Kosten der Kapitalanlage zu. Ebenso wie die oben erläuterten laufenden Kosten sind auch diese Einflussfaktoren jährlich prozentual zu berücksichtigen und für die Zukunft nicht exakt berechenbar. Hunderte wissenschaftliche Studien belegen, dass es eine Reihe von renditemindernden Faktoren gibt.

In der Recherche zu unserem Vertragsangebot der Ergo Rente Balance und der dort ausgewählten Anlagestrategie haben wir folgende renditemindernde Faktoren berücksichtigt:

Opportunitätskosten durch gegebenenfalls ungünstige Anlageentscheidungen im Vergleich zur wissenschaftlichen, evidenzbasierten Anlagestrategie* geschätzt durchschnittlich 0,5 Prozent pro Jahr Renditeminderung

Transaktionskosten geschätzt durchschnittlich 1 Prozent pro Jahr Renditeminderung

Cash-Lock-Falle durch die gewählte Anlagestrategie geschätzt durchschnittlich 0,32 Prozent pro Jahr Renditeminderung

Zur detaillierten Erläuterung dieser und weiterer negativer Einflussfaktoren haben wir einen separaten umfangreichen Blogartikel geschrieben. Den Link dazu finden Sie am Ende dieses Artikels.

*In der Literaturangaben finden Sie eine Studie, welche die Unterschiede durch das konventionelle Asset Management und dem evidenzbasierten Investieren verdeutlicht.

Das Ergebnis unserer Prüfung zur Ergo Rente Balance

Wir haben mit unserer finanzmathematischen Software ein Gutachten erstellt, welches auf der Ergebnisseite alle Faktoren über die gesamte Vertragslaufzeit in Euro verständlich darstellt.

Die Kosten und weiteren renditemindernden Faktoren eines Finanzproduktes beeinflussen unmittelbar die Rendite auf Ihr investiertes Geld. In den umfangreichen Angebots- und Vertragsunterlagen sind diese oftmals nur schwer oder teilweise gar nicht ersichtlich.

(1) Gesamtsumme der eingezahlten Beiträge über 25 Vertragsjahre
(400 € x 12 Monate x 25 Jahre.

(2) Gesamtkosten der Kapitalanlage, enthält die Fondskosten und weitere renditemindernde Faktoren.

(3) Gesamtkosten der Ergo während der Vertragslaufzeit, welche direkt aus dem Vertrag entnommen werden.

(4) Hierbei handelt es sich um die Darstellung der Gesamtbelastung in Euro über die 25 Jahre Vertragsdauer.

(5) Voraussichtliche brutto Endkapitalauszahlung nach 25 Jahren.

(6) Voraussichtliche Nettokapitalauszahlung nach 25 Jahren.

(7) Voraussichtliche Bruttorente nach 25 Jahren Einzahlungsdauer.

(Ergebnisseite aus dem finanzmathematischen Gutachten)

Die gesamte Einzahlung über die Vertragslaufzeit beträgt 120.000,00 €. Die aus den Vertragsunterlagen entnommenen Kostenpositionen der Ergo belaufen sich auf ganze 16.020,00 €. Die Gesamtkosten der Kapitalanlage zzgl. der sonstigen negativen Einflussfaktoren betragen 66.128,88 €.

Das Endkapital beträgt 200.702,39 Euro. Bei vollständiger Auszahlung nach Vertragsablauf sind auf diesen Endbetrag Steuern fällig. Bei unseren steuerlichen Vorgaben ergibt sich somit eine einmalige Steuerlast von 9.708,73 Euro, was zu einem Nettokapital von 190.993,67 Euro führt.

Alternativ können Sie aus der Ergo Rente Balance auch eine lebenslange Rente beziehen. Maßgeblich für die Höhe der monatlichen Rente ist das Vertragsguthaben zum Rentenbeginn, mindestens multipliziert, mit dem garantierten Rentenfaktor. Die höheren Rentenfaktoren, welche durch Überschüsse entstehen, wurden von vielen Versicherern in den letzten Jahren immer wieder reduziert. Daher kalkulieren wir mit dem garantierten Rentenfaktor, welcher zum geplanten Renteneintritt bei 26,73 Euro je 10.000 Euro Vertragsguthaben liegt.

200.702,39 Euro / 10.000 x 26,73 Euro garantierte Rentenfaktor
= 536,48 Euro monatliche Bruttorente.

Unser Fazit zur Ergo Rente Balance

Das Ergebnis aus 400,00 Euro monatlicher Investition, eine lebenslange Bruttorente von über 536,48 Euro zu erhalten, wirkt auf den ersten Eindruck recht passabel. Auch die eingezahlten 120.000,00 Euro im Verhältnis zu 190.993,67 Euro Nettokapitalauszahlung mag auf den ersten Eindruck ebenfalls ein gutes Ergebnis sein…

Allerdings ist dabei Folgendes zu berücksichtigen:

Wenn Sie sich mit 67 Jahren für die Rentenzahlung von 536,48 Euro (vor Steuern) entscheiden, statt der Einmalzahlung über 200.702,39 Euro (vor Steuern), müssten Sie die Rente über 374 Monate, also knapp mehr als 31 Jahre beziehen. Sie müssen also mindestens 98 Jahre alt werden, um tatsächlich von der Rentenoption zu profitieren.

Außerdem sollten Sie beachten, dass aufgrund der durchschnittlichen Inflationsrate von ca. zwei Prozent pro Jahr die Kaufkraft, also der Wert der Rente, stark reduziert wird. Die Rente von 536,48 Euro hat unter Berücksichtigung dieser Inflationsrate in 25 Jahren nur noch einen “Wert” von 327,00 Euro.

Wenn Sie sich mit 67 Jahren für die Einmalauszahlung entscheiden, müssen Sie ebenfalls berücksichtigen, dass die Kaufkraft der Auszahlung durch die Inflation stark reduziert wird.

Bei einer ebenfalls angenommenen Inflationsrate von jährlich zwei Prozent erhalten Sie durch die 190.993,67 Euro Nettokapitalauszahlung nur noch eine tatsächliche Kaufkraft von 116.416,54 Euro.

Wenn man die Kaufkraft von 116.416,54 Euro mit der eingezahlten Summe von 120.000 Euro vergleicht merkt man schnell, dass das Ziel, mindestens die Inflation einzusammeln, nicht erreicht wurde und somit kein bedeutender Mehrertrag erzielt wurde.

Den Verlust der Kaufkraft der Rente bzw. Endkapitalauszahlung durch die fortlaufende Inflation kann die Ergo natürlich nicht verhindern. Dieser gilt auch bei jedem alternativen Anlageprodukt und sollte daher grundsätzlich miteinkalkuliert werden.

Sehr auffällig in diesem Beispiel ist die Gesamtbelastung von 82.148,88 Euro, die nach unseren Berechnungen über alle renditemindernden Faktoren im Verhältnis zum eingesetzten Kapital deutlich zu hoch ist.

Erfahrungsgemäß wissen wir, dass die Kosten der Ergo sowie der der Kapitalanlage um einige Zehntausende reduziert bzw. vermieden werden können. Dies führt dann bei gleicher monatlicher Einzahlung zu einem deutlich höheren Endkapital.

Individuelle Vertragsprüfung für Sie

Es gibt unzählige Faktoren, die Einfluss auf die Rentabilität eines Vertrages haben. Wenn Sie bereits die Ergo Rente Balance besitzen oder ein ähnliches Angebot vorliegen haben und nun vor der Frage stehen, ob dieser Tarif in der konkreten Zusammensetzung wirklich zu Ihnen passt, können wir Sie in einem kostenfreien Gespräch dabei unterstützen. Gemeinsam besprechen wir die Details Ihres Vertrages oder des vorliegenden Angebotes und prüfen, ob dieses zu Ihren finanziellen Zielen passt oder ob es für Sie andere Alternativen gibt.

Nutzen Sie daher die Chance, im kostenlosen Erstgespräch professionelles und unabhängiges Feedback von einem Experten aus unserem Team zu bekommen.

So funktioniert die Prüfung

1

Sie übermitteln uns erste Informationen, die wir für eine Prüfung benötigen

2

Wir prüfen Ihre Angaben und geben Ihnen Feedback

3

Kostenloses Erstgespräch mit einem Experten aus unserem Team

1

Sie übermitteln uns erste Informationen, die wir für eine Prüfung benötigen

2

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3

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Literatur

Allgemeine Grundlagen für unsere Vertragsprüfungen:
Video: https://www.youtube.com/watch?v=jgGB6owAtfs&t=0s
Blogartikel: https://tappeconsulting.de/allgemeine-grundlagen-fur-unsere-vertragsprufungen/

Institut für Vermögensaufbau (IVA) AG (Dezember 2020): Evidenzbasiertes Investieren vs. Konventionelles Asset Management – Portfoliokonstruktion auf Basis der aktuellen Kapitalmarktforschung: Evidenzbasiertes Investieren vs. Konventionelles Asset Management

Mark Ortmann (2010): Versicherungswissenschaftliche Studien – Kostenvergleich von Altersvorsorgeprodukten

Michael Ritzau (2016): Die große Fondslüge – Falschberaten von Finanztest, Sparkassen, Banken & Co.

Andreas Hackethal and Simon Kaesler (March 2013): The Dark Side of ETFs and Index Funds

Dr. Gerd Kommer (März 2018): Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen

Petersmann Institut (2017): III. Studie Transaktionskosten in Fonds
Institut für Vermögensaufbau (IVA) AG (Dezember 2017): Gesamtkosten von ETF – Studie zur Total Cost of Ownership (TCO) von Exchange Traded Funds in Deutschland und der Schweiz

The Dark Side of ETFs and Index Funds – März 2013: https://tappeconsulting.de/wp-content/uploads/2021/08/the-dark-side-of-etfs-and-index-funds-maerz-2013.pdf

Studie zur total cost of ownership: https://tappeconsulting.de/wp-content/uploads/2021/08/studie-zur-total-cost-of-ownership.pdf

Studie III-Transaktionskosten in Fonds Petersmann I.: https://tappeconsulting.de/wp-content/uploads/2021/08/Studie-III-Transaktionskosten-in-Fonds-Petersmann-I..pdf

Problem Mensch Darkside of ETF – Das Investment Punkt: https://tappeconsulting.de/wp-content/uploads/2021/08/problem-mensch-darkside-of-etf-das-investment-punkt-com.pdf

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